Erfolgreiche Demonstration gegen Berufsverbote



HEIDELBERG: Rund 700 Menschen demonstrierten am Samstag in Heidelberg gegen Berufsverbote und für Demokratie und Meinungsfreiheit. Dabei sorgten die Reggae- und Hip-Hop-Einlagen von Chaoze One & MC Mal Elévé sowie die Lieder von Jane Zahn für lebendige Stimmung. Die GEW Rhein-Neckar/Heidelberg betrachtet es insbesondere als Erfolg, dass sich das breite Bündnis aus Gewerkschaften, Menschenrechtsgruppen, antifaschistischen Gruppen, Studierendenschaften und Parteien bewährt hat. Der Bezirkspersonalratsvorsitzende Ulrich Karl (GEW) betonte in seiner Rede auf der Abschlusskundgebung: "Jede und jeder muss das Recht haben, auch im Beamtenstatus, seine demokratischen Grundrechte uneingeschränkt wahrzunehmen."

Dies ist nicht nur im Interesse der Lehrkräfte, sondern gerade auch aus pädagogischer Sicht wichtig, weil "zur Demokratie nur erfolgreich erziehen kann, wer für Schülerinnen und Schüler selbst als Demokrat, als politischer Mensch erkennbar wird. Lehrkräfte dürfen nicht indoktrinieren, wollen sie auch nicht. Aber ein politisches Neutrum erzieht nicht zur Demokratie, sondern zu politischer Enthaltsamkeit." Ulrich Karl ließ keinen Zweifel an der Solidarität der Gewerkschaft mit Opfern von Berufsverboten: "Die GEW steht zu unserer Demokratie und zu den demokratischen Grundrechten. Sie steht deswegen auch zu ihrem Mitglied Michael Csaszkóczy."

Dem Realschullehrer Michael Csaszkóczy wurde vom Kultusministerium im August die Einstellung in den Schuldienst verweigert, weil er in der Antifaschistischen Initiative Heidelberg mitarbeitet. Die GEW sieht hierin eine Verletzung der Grundrechte auf Meinungs- und Vereinigungsfreiheit.